Was für ein Erlebnis! Gemeinsam machten wir uns vom 30.04 - 04.05.2025 als ev. Paulus-Kirchengemeinde Castrop auf den Weg zum 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover. Ein bunter Mix aus Jugendlichen, jungen Erwachsenen, Eltern und älteren Gemeindemitgliedern. 

Los ging´s am Mittwochmittag. Mit einem Reisebus starteten wir in Richtung Hannover. Dort trennten sich unsere Wege zunächst. Eine Gruppe wurde direkt in die Innenstadt gebracht, von wo aus sie ihre Unterkünfte aufsuchten. Die anderen fuhren zur Gemeinschaftsunterkunft, in der sie für die kommenden Tage untergebracht waren. Doch für den feierlichen Eröffnungsgottesdienst unter freiem Himmel kamen wieder alle zusammen. Danach zogen wir in Kleingruppen los, um den „Abend der Begegnung“ zu erleben. Überall in der Innenstadt gab es Musik, Mitmachaktionen und Gespräche. Hannover verwandelte sich in einen offenen Raum für Begegnung und Gemeinschaft. Später am Abend versammelten wir uns erneut. Wir nahmen uns Zeit für den „Segen zum Abend“. Dieser Abschluss wurde schnell zu einer wertvollen Tradition. An jedem Abend des Kirchentages strömten wir so immer wieder aus allen Himmelsrichtungen auf den Platz der Menschenrechte zusammen und hörten voneinander, hielten inne und erlebten das Lichtermeer. 

Damit wir uns im Trubel des Kirchentages überhaupt wiederfinden konnten, hatten wir ein besonderes Erkennungszeichen ausgemacht. Wer die Gruppe suchte und die Gruppe, formte mit den Händen über dem Kopf ein Haus. In den vollen Straßen, bei winkenden Menschenmengen und Menschen mit Halstüchern in der Kirchentagsfarbe war es Goldwert. So konnte unsere Gruppe sich auch inmitten des Trubels immer wieder treffen und gemeinsam unterwegs sein.

Für die Frühaufsteher unter uns begann jeder Tag mit einer inspirierenden Bibelarbeit. Und welch abwechslungsreiche Namen wir da erleben durften! 2 Flügel, Angela Merkel, Margot Käßmann, Eckart von Hirschhausen und viele weitere sorgten für tiefgehende Impulse und neue Perspektive auf den Glauben und das Leben. 

Anschließend bot sich uns ein Programm voller Vielfalt: Vom Markt der Möglichkeiten über Podiumsdiskussionen bis zu kreativen Workshops, Mitsing-Angeboten mit Judy Bailey, Gottesdienst mit Technobeats oder überfüllten ABBA-Gottesdiensten war alles dabei. Und als wäre das nicht schon genug, spielte auch das Wetter an allen Tagen mit. Gute Stimmung und viel Zeit die besondere Atmosphäre zu genießen. 

Auch die Abende waren gefüllt mit Highlights. Großkonzerte von Marquess, Jupiter Jones, Gentleman, Bodo Wartke oder Eckart von Hirschhausen. Wir waren unterwegs, feierten mit Tausenden und erlebten Musik und Gemeinschaft auf eine ganz besondere Art. Jeder fand etwas für sich, ob tanzend, lauschend oder einfach mittendrin im bunten Treiben. 

Am Sonntag war der Rückreisetag. Der Bus holte zunächst die Gruppenmitglieder ab, die in der Gemeinschaftsunterkunft geschlafen hatten, sprich in einer Grundschule. In den Klassenzimmern auf Luftmatratzen wurde das wahre „Kirchentagsfeeling“ über mehrere Nächte genossen. Die müden Gesichter und sehnsüchtigen Blicke nach dem eigenen Bett und einem Zimmer in dem nicht noch andere schnarchen sprachen Bände. Nachdem der Bus die Überlebenskünstler abgeholt hatte, ging es weiter zu einem Busparkplatz in der Nähe des Abschlussgottesdienstes, wo die anderen Gruppenmitglieder aufgesammelt wurden. Zusammen ging es dann zum feierlichen Abschlussgottesdienst unter freiem Himmel. Es war ein wundervoller Abschluss, als noch einmal alle gemeinsam sangen, das Kirchentagslied hatte wirklich Ohrwurmcharakter. Auch die lebensnahe Predigt von Prof. Dr. Hanna Reichel machte den Gottesdienst zu einem runden Abschluss. Erschöpft, aber gut gelaunt und voller schöner Erinnerungen machten wir uns nach dem Gottesdienst auf den Weg nach Hause. Im Bus schliefen die meisten vor Erschöpfung ein. 

In Castrop angekommen, verabschiedeten wir uns nach dieser unvergesslichen Zeit und machten uns auf den Weg nach Hause. Mit einem Rucksack voller Eindrücke, Erinnerungen, einem ganz besonderen Gefühl der Zusammengehörigkeit und „Mutig – Stark – Beherzt“ kehrte jeder in seinen Alltag zurück. 

Der Kirchentag 2025 in Hannover war gelebter Glaube, Gemeinschaft über Generationen hinweg und eine Kirche, die offen ist, bewegt, sich Herausforderungen stellt und verbindet. Dieser Kirchentag hat uns als Gemeinde bewegt, berührt und begeistert. So sehr, dass wir ihn gerne zur Tradition machen möchten. Wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen beim nächsten Deutschen Evangelischen Kirchentag 2027 in Düsseldorf. Und wer weiß, vielleicht sind wir dann noch ein paar mehr, die sich mit uns auf den Weg machen.

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