mutig - stark - beherzt

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# Impulse

mutig - stark - beherzt

mutig – stark – beherzt“

 Gedanken zur Losung des 39. Ev. Kirchentages


1.

„Mutig – stark – beherzt“! Ganz schön vollmundig kommt die Kirchentagslosung daher. Das Logo dazu unterstreicht das noch: knallrotes Design, ein geöffneter Mund mit vollen Lippen. Aus ihm springen dem Betrachter die Worte entgegen. Kräftige Buchstaben, weiße Schrift auf schwarzem Grund: mutig – stark – beherzt. Griffiger Text einprägsames Logo.

2.

Ich bin auf diesen Engel von Tobias Kammerer gestoßen und irgendwie hat der kämpferische Engel mich an diese Losung erinnert. Stabiles Standbein, der linke Fuß dynamisch nach vorn gesetzt; der Speer zum Zustoßen bereit. Die Körperspannung der ganzen Figur signalisiert mir: hier zögert einer nicht. Gegen wen richtet sich sein Spieß, gegen wen kämpft er. Diese Bilder kommen in der Bibel immer mal wieder vor. 

Mir kommt sofort der Drache in den Sinn, der vom Erzengel Michael erlegt wird. Doch das Böse, das, was Gott entgegensteht, ist hier unsichtbar. Aber es ist da, es ist in der Welt. Es braucht den Engel, der ihm entgegentritt. Mit Mut, Stärke und Beherztheit. Der Engel von Tobias Kammerer macht dabei keinen besonders pazifistischen Eindruck. Die Abwehr des Bösen erfolgt nicht allein mit Worten, sondern sehr handfest mit Waffengewalt. Ich finde das eher bedenklich. Ich würde mir wünschen, dass es auch anders geht und es gibt ja auch positive Beispiele.

3.

Mut, Stärke, Beherztheit. Das sind gute, nützliche Eigenschaften. Ich sehe Bilder vor mir von Rettern auf dem Mittelmeer, von Helferinnen bei Hochwasserkatastrophen. Von Menschen, die nicht abwarten, nicht lange fragen, sondern das Notwendige tun. Ein Schlauchboot steuern, Sandsäcke füllen, warme Kleidung herbeischaffen, Suppe und Kaffee kochen … Ja, auch in den Arm nehmen, zuhören, trösten. Ich sehe Menschen vor mir, die zur richtigen Zeit, am richtigen Ort den Mund aufmachen. Die Lügen und Unsinn als solche benennen. Auch dort, wo es nicht opportun ist. Die sich dem Bösen entgegenstellen.

4.

„Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark! Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen!“ (1. Kor 16,13-14) So Paulus am Schluss seines ersten Briefes an die junge Gemeinde in Korinth. Ein Auftrag für ihre Lebensführung; ein Auftrag für ihre innere Haltung. Zuerst: Wachsamkeit! Offene Augen und Ohren, offene Sinne für das, was um mich herum geschieht. Nicht auf mich selbst zurückgezogen, nicht auf mich allein bezogen, nicht in der eigenen geschlossenen Blase schwebend. Im Glauben stehend. Verankert sein; einen Grund haben, eine Vergewisserung. Stabiler Stand, bevor man sich Bewegung setzt. Der Grund ist Christus, der gestorben und auferstanden ist Diese Gewissheit lenkt den Blick auf die Welt.

Erst dann kommt, was uns im Logo des Kirchentags so knallig entgegenspringt: Mut und Stärke. Erst wenn Wachsamkeit und Verankerung im Glauben ins Spiel gebracht sind, wird gehandelt. Und es kommt noch etwas dazu. Sozusagen der Treibstoff für alles: die Liebe. Ohne die geht es nicht – bei Paulus schon gar nicht. Er ruft noch einmal ins Gedächtnis, was er in seinem Brief schon vorher ausgeführt hat: ohne Liebe, ohne den Perspektivwechsel von mir zum anderen ist alle Aktion sinnlos. Auch der Kampf gegen den Drachen, gegen das Böse in der Welt.

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