06/01/2025 0 Kommentare
Das Gute suchen
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# Impulse
Das Gute suchen
Gedanken zur Jahreslosung 2025
1
„Dumm ist der, der Dummes tut“, fasst Forrest Gump im gleichnamigen Film die Weisheit seiner Mutter zusammen. Und, in der Tat, es gibt eine Menge dummes Zeug in der Welt. An Zeit und Gelegenheit mangelt es selten. Und wenn eins das andere gibt, kann man sich anschließend ganz schön wundern. Und klüger ist man hinterher auch nicht immer. Manchmal ist man hinterher auch einfach ärmer oder hat zu viel gegessen oder ist betrunken oder schwanger, heißt es im Volksmund.
Aber vorher, was ist mit vorher? Vor mancher Dummheit hätte man sich nämlich auch selbst gewiss bewahren können; wenn, ja wenn?
2
Mit Dummheit ist es allerdings leider nicht getan in dieser Welt und diesem Leben. Dummheit ist nicht alles, was uns bedroht. Man kann auch in ganz böse Geschichten hineinrutschen, weil auch das, also das Böse, selten Urlaub macht. „Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es“ hat es Erich Kästner auf den Punkt gebracht. Also: Gut ist der, der Gutes tut. Und das bedeutet in etwa im Umkehrschluss: Böse ist der, der Böses tut. Und wir sollten sehr auf der Hut sein, bevor wir uns mit dem Bösen einlassen. Und das können wir; wenn, ja wenn …
Nun also noch ganz am Anfang. Ganz am Anfang des neuen Jahres. Da liegt es vor uns, nahezu ungelebt und ungeschrieben. Noch 359 Tage neue Möglichkeiten (oder weniger Tage, wenn Sie diese Andacht nach dem 6. Januar pflücken), die an jeder Ecke lauern. Sie können ergriffen werden oder sie verstreichen. Je nachdem. Das ist das Schöne an einem neuen Jahr, dass man wenigstens im Kleinen wieder neu beginnt. Auch wenn wir größtenteils die Alten bleiben, sage ich: Neues Jahr, neues Glück! Prosit Neujahr! Wohlsein! Oder: Es möge gut werden.
3
Und nun kommt Paulus mit seinem Losungswort für das neue Jahr diesbezüglich wie gerufen. In die Frage hinein: Was kann uns vor Dummheit oder gar vor dem Bösen bewahren? erklingt sein Rat: Prüft alles und behaltet das Gute (1. Thessalonischer 5, 21)! Das mag erstmal banal klingen, ist es aber nicht. Denn daran scheitert es häufig schon, am Prüfen. Am kurzen Innehalten und sich fragen: Ist das jetzt eine gute Idee? Oder, mit etwas moralischem Anstrich: Kann ich das jetzt guten Gewissens mit eben jenem meinen vereinbaren?
Es stimmt, was das Gewissen angeht, gibt es eine relativ große Spannweite unter den Menschen. Was dem einen der Anstand zu Recht verbietet, ist für die andere noch gerade tolerabel. Und wer die Kunst beherrscht, das Gewissen ganz draußen vorzulassen, obwohl er eins hat, der tut der Welt nicht gut. Wer aber hilft uns zum Guten?
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Die Instanz, die Paulus seinen griechischen Freunden in der Gemeinde zu Thessalonich ans Herz legt, ist der Heilige Geist. Der nämlich ist dem Gottvertrauenden bis heute stets ein ganz guter Ratgeber, auch wenn man im „Wort Gottes“ forscht. Der Geist Gottes, der die Buchstaben lebendig macht, der hilft, das Gute „hervor zu lesen“, das Dumme zu vermeiden und das Böse zu ächten.
Der Heilige Geist hält sich selten mit Kleinigkeiten auf und nicht bei jeder banalen Entscheidung haben wir Zeit und Muße, über alle Konsequenzen nachzudenken; auch nicht im neuen Jahr. Das ist auch nicht notwendig. Doch sagen wir mal, als Grundhaltung für das neue Jahr die Worte des Paulus im Herzen zu bewegen, dem Geist Gottes eine Chance zu geben, das Gewissen und den Verstand wachzuhalten und in wichtigen Fragen die Dinge zu prüfen, und dann das Dumme vermeiden und dem Bösen keinen Raum anbieten, sprich das Gute zu behalten, das könnte eine gute Sache sein.
Kommen Sie vom Geist Gottes begleitet gut ins und durchs Jahr 2025.
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